Die Kaufentscheidung
Regelmäßig wird von mir mit einem Kollegen die Messe " Hanse Boot" in Hamburg besucht.
Das liegt an meinem ursprünglichen Beruf. Ich bin gelernter Seemann und mein Traum ist schon immer ein eigenes Schiff gewesen. Mit der Seefahrt ist es bekanntlich nicht so doll und zu der Zeit wo ich gelernt habe und Nautic studieren wollte kamen die Reedereien auf die Idee ihre Schiffe auszuflaggen.
Man wollte durch diese Maßnahme die Personalkosten drücken und den strengen deutschen Recht entgehen. Dies betraf vor allem die Sicherheitsstandards an Bord. Dies war natürlich kein Geschenk für deutsche Seeleute.
Ich selber war in der Trampschifffahrt. Wir wussten nie wo die nächste Reise hingehen wird. So war ich 6 Monate und länger an Bord.
Zu dieser Zeit kannte ich meine Frau schon. Unter diesen Bedingungen kann man keine Familie gründen.
Nach meiner Lehre an Bord ( ich bin der letzte Lehrgang welcher noch einen Matrosenbrief erhalten hat) wechselte ich an Land und bin mittlerweile seit Jahrzenten bei der Feuerwehr. Der Virus der Seefahrt steckt allerdings immer noch in mir und lässt mich nicht los. Meine Frau kann dies nur begrenzt nachempfinden, aber sie lässt mich in einem gewissen Rahmen gewähren.
Durch Haus und Familie und eben der Zurückhaltung meiner Frau ist es nie zu einem eigenen Schiff gekommen. Aus diesem Werdegang rührt der jährliche Besuch der" Hanse Boot", um zu träumen und mich technisch auf dem laufenden zu halten.
Mittlerweile sind unsere Kinder erwachsen und ich kann das Thema Boot in Angriff nehmen. Ich konnte mich mittlerweile mit Gabi dahingehend verständigen, dass ich mir eine Jolle zulegen darf. Okay ist kein richtiges Schiff, aber Frauen denken anders und oft sehr praktisch und was noch mehr wiegt sie haben oft recht!!
Eine Jolle, okay dies war genehmigt. Stellt sich die Frage des Transportes. Wir sind in der Regel mit einem Wohnwagen unterwegs, somit schied ein Trailertransport aus. Außer man fährt die Strecke zweimal. Aber das wäre mir zu viel Aufwand. Den Rumpf einer Jolle könnte man auf das Autodach legen, dann bliebe noch der Mast welcher meistens eine Länge von 6 Metern hat. Eine Recherche hat ergeben, dass es im Jollenbereich kaum teilbare Masten gibt.
So schlenderten mein Kollege und ich im Oktober 2010 über die "Hanse Boot". Mein Kollege ist Schlauchbootkapitän. Dies wird an diesem Tag noch eine Rolle spielen.
In der Halle wo sich die Surfer präsentieren lief uns der erste Schlauchkatamaran über den Weg.
Im Nachgang war es wohl ein "Mini Cat" bin mir da aber nicht ganz sicher.
Die Idee fanden wir gut nur die Ausführung des Bootes entsprach nicht ganz meinen Vorstellungen. Es war alles sehr filigran gebaut. Aus meiner profi Sicht nicht ganz so optimal für das was ich möchte.
Damit möchte ich den Mini Cat nicht abwerten, Es ist meine ganz persönliche Sichtweise, ich glaube das diese Boot auch nur die hälfte von dem gekostet hat was ich für unseren Grabner Katamaran ausgeben musste. Die Idee fand ich super. Löste sie doch recht elegant meine Transportprobleme. Irgendwann nach dem wir uns auch die Traumyachten angesehen hatten kamen wir in die Motorboothalle wo auch Schlauchboote ausgestellt werden. Wie schon erwähnt ist mein Kollege bekennender Schlauchbootkapitän und so gehört diese Halle zu unserem Pflichtprogramm. Dabei liebe ich das Segeln!
Plötzlich sehe ich ein Segel in der Motorboothalle, dies ist schon recht ungewöhnlich. Als wir bei dem Stand mit dem Segel angekommen sind lag dort unser Boot, ein Grabner Happy cat Vision.
Wie in der Halle der Surfer handelt es sich um einen aufblasbaren Katamaran. Nur das dieses Modell wirklich stabil verarbeitet ist. Es machte aus meiner seemännischen Sicht alles einen guten Eindruck. Die See ist oft nicht berechenbar und es wirken unheimliche Kräfte auf das Material. Der Preis war aber auch doppelt so hoch wie bei dem Modell welches wir in der Surfhalle gesehen haben. Mein Kollege bestätigte meinen Eindruck von der Verarbeitung, manchmal hat man ja auch eine rosa rote Brille auf.
Der Verkäufer machte mir ein sehr gutes Messeangebot.
Nun hieß es die Chefin für das Boot zu begeistern. Gabi hatte zu diesem Zeitpunkt schon Feierabend und so kam sie nach meinem Anruf zur Messe. Gemeinsam gingen wir zu dem Stand, auch Gabi war erst überrascht das wir in die Motorboothalle gingen." Sind wir hier richtig" fragte sie mich.
"Ja , dahinten wo das Segel zu sehen ist müssen wir hin": gab ich zurück.
Gabi war ebenfalls von dem Boot begeistert und so wurde gemeinsam beschlossen das Boot von der Messe weg zu kaufen. Der Verkäufer bat uns noch ob er das Boot noch bis zum Ende der Messe auf seinem Stand präsentieren dürfte, dafür würde er uns das Boot nach der Messe frei Haus liefern.
Klar das wir dieses Angebot gerne annahmen.
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