Lyö

Lieber Leser, heute waren wir tagsüber mit den Fahrrädern auf Erkundungstour.

Am späten Nachmittag entscheidet sich meine Crew noch für einen spontanen Segelausflug.

"Hättest Du Lust noch zur Insel Lyö zu segeln ? Ist ja nicht so weit." werde ich gefragt.

"Mh, kööönnen wir machen ". Gabi ist ja noch nicht so lange bei der Seefahrt und weiß daher nicht, dass abends der Wind einschläft.

Aber gut die Bedingungen für eine schöne Abendtour sind schon nicht schlecht. Keine Wolken am Himmel, Wind um die zwei Bouéfort abnehmend. keine Welle.

Wenn der Wind einschläft müssen wir halt paddeln. Einen Außenborder haben wir ja nicht und ein Motor an einem Katamaran sieht ja auch komisch aus.

 

Gabi an der Pinne in Abendstimmung auf dem Weg Nach Lyö
Gabi an der Pinne in Abendstimmung auf dem weg nach Lyö

 

Wir machen unser Boot klar, ziehen unsere Trockenanzüge an und nehmen Kurs auf unsere erste Ostseeinsel. Ganz gemütlich mit 9 bis 10 km/h = 4,5 Knoten segeln wir unserem Ziel entgegen. Der Hafen von Lyö sieht zum Greifen nah aus und doch ist er noch ein ordentliches Stück von uns entfernt. Entfernungen auf dem Meer zu schätzen ist enorm schwierig. In der Regel ist der Hafen weiter weg als man auf Sicht vermutet.

Wir müssen nicht direkt in den Hafen segeln, links von der Kaimauer des Hafens gibt es einen recht schönen Strand. Dort können wir ganz bequem mit unserem Katamaran beachen.  Jetzt in den Abendstunden sind auch keine Schwimmer im Wasser. Dies ist so ein Punkt, den man als Katamaransegler immer beachten sollte, wenn man an einen Strand fährt. Der Kopf eines Schwimmers ist im ´Wasser kaum zu sehen. Es ist auch ein "no go" mit einem Kat in eine Badezone zu segeln. Es findet sich meistens neben der Badezone noch ein Stück Strand, wo man mit seinem Kat anlanden kann.

Auf halber Strecke sehe ich plötzlich eine Finne aus der ruhigen Ostsee auftauchen. " Schau mal Gabi uns begleiten Schweinswale".

"Oh, super, dass wir die gleich hier zu sehen bekommen hätte ich nicht gedacht" kommt es zurück.

Einen Augenblick begleiten die Schweinswale uns noch dann tauchen sie ab.

Ganz langsam laufen wir auf Lyö Strand zu,  an steuerbord Seite liegt jetzt die Hafenmauer. Ein tolles Gefühl so auf eigenem Kiel ganz leise und gemächlich die erste Insel anzulaufen.

Für einen richtigen Landgang ist es schon zu spät, Gabi nutzt noch kurz das Waschhaus des Hafens und danach müssen wir uns auch schon wieder auf den Rückweg begeben.

Meine Befürchtungen mit dem einschlafenden Wind in den Abendstunden bestätigt sich. Wir haben jetzt nur noch einen Hauch von Wind. Aber es reicht das GPS zeigt immer noch Fahrt über Grund an. Somit kann das Paddel noch an seinem Platz bleiben.

Die Sonne ist auch schon langsam untergegangen und wir bewegen uns im Bereich der Dämmerung. Wir haben kein Licht dabei, so müssen wir zusehen, dass wir wieder an unseren Strand kommen. 

Gerade noch rechtzeitig mit dem letzten Hauch von Luftbewegung erreichen wir vor dem Dunkel werden unseren Strand.

Es war ein herrlicher Segelabend, den wir genossen haben. Die Abendstimmung auf dem Wasser ist schon etwas besonders.

 

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