Nach einer ausgedehnten Mittagspause mit einem schönen Strandspaziergang, hieß es für uns wieder rein in die Trockenanzüge. Kurs Richtung Drejö alt Harbor
Die Ansteuerung dieses alten Fischereihafens ist nicht ganz Ohne. Selbst wir mit unserem geringen Tiefgang sollten uns hier an das Fahrwasser halten. Als erstes muss ich die Ansteuerungstonne für das Fahrwasser finden. Normalerweise besitzen Fahrwasseransteuerungstonnen eine besondere Farbgebung; hier hat man einfach eine schwarze Boje ausgelegt. Naturgemäß ist Diese vor einem dunklen Hintergrund nicht gut zu sehen. Das Fahrwasser ist hier durch Priggen markiert. Das sind in diesem Fall Holzpfähle, welche man an der Fahrwasserkante in den Grund eingespült hat. Zur besseren Sichtbarkeit hat jeder Pfahl noch einen 10 Liter-Eimer über Kopf als Sichtzeichen bekommen. Am Ende der Priggenreihe, Richtung See, kann ich die Boje ausmachen. Wir steuern die Boje an, um dann nach steuerbord in das bezeichnete Fahrwasser einzuschwenken. Der Wind kommt für uns aus der optimalen Richtung. Hatte ich doch schon die Befürchtung, dass wir mit Hilfe des Paddels in den Hafen einlaufen müssen. So können Gabi und ich direkt in den kleinen Hafen segeln und so zum Hafenkino beitragen.
Der Hafen selbst ist sehr klein und kann nur von kleinen Booten mit sehr geringem Tiefgang angelaufen werden. Meistens liegen in diesem Hafen kleinere Motoryachten. So auch heute, allerdings sehen wir das Motorboot erst nachdem wir die Hafeneinfahrt passiert haben. Ganz langsam nähern wir uns der Hafeneinfahrt. Das Wasser ist so klar, dass wir die Fahrwasserkante neben den Priggen gut erkennen können.
Es ist traumhaft schön auf dem eigenen Kiel in diesen kleinen Hafen einlaufen zu können. Da ich hier schon einmal war, ist mir bekannt, dass wir mit unserem Kat an der Slipanlage anlanden können. Ich weise Gabi ein und vergessse auch nicht ihr zu sagen, dass der Boden der Slippanlage durch die Algen extrem rutschig ist. Wenn man das nicht bedenkt, ist ein Bad im Hafen vorprogramiert. Okay, wäre bei uns jetzt nicht so schlimm, stecken ja in Trockenanzügen. Wir passen gerade so mit unserem Kat durch die Hafeneinfahrt.
" Gabi nimmst Du bitte die Fock weg!" sage ich zu meiner Vorschoterin.
" Geht klar" kommt es von ihr und schon rollt Gabi unsere Fock ein..
Nur unter Großsegel gleiten wir in das Hafenbecken. Wir müssen noch eine kleine rechts links Kombination fahren um zur Slipanlage zu gelangen. Großschot ausgeschäkelt und wir gleiten ganz langsam auf die Betonplatte der Slipanlage. Gabi hat schon darauf geachtet, dass keine Glasscherben oder Kronkorken im Wasser liegen, welche unsere Rümpfe beschädigen könnten.
Klar haben die Motorbootleute und einige Hafenbesucher unser Kommen unter Segel genaustens beobachtet. Sofort wird uns Hilfe von den Motorbootfahrern angeboten. Das finde ich klasse, unter uns Seeleuten. Da spielt es keine Rolle wie dick und teuer der Dampfer ist. Man hilft sich halt. Diese schöne Anlandung haben wir natürlich in erster Linie dem leichten Wind aus der richtigen Richtung zu verdanken. "Danke dafür Petrus".
Neben der Slipanlage befindet sich eine kleine Wiese, dort dürfen Kajakfahrer, Jollensegler und auch Katamaranfahrer ihr Zelt aufbauen.
Erst einmal raus aus den Trockenanzügen und schon befinden wir uns im Gespräch mit den Sehleuten die sich im Hafen aufhalten. Es sind Deutsche und dank unserer Beflaggung sprechen sie uns auch gleich auf deutsch an. Sie liegen mit ihrer Yacht auf der anderen Seite der Insel in dem neuen Yachthafen von Drejö. Sie sind wirklich erstaunt, dass wir so reisen und haben viele Fragen an uns. Nachdem der Wissensdurst unserer Landsleute gestillt werden konnte, bauen wir unser Lager auf. Die Dänen sind sehr gut auf Zelter eingestellt. Es gibt die obligatorischen Bänke mit Tisch aus Holz und eine einfache kleine Küche, wo alles benutzt werden darf. Sogar 3 Grill`s stehen zur Verfügung und dürfen genutzt werden. So etws finde mal bei uns! Da gibt es oft nicht mal eine Bank mit Tisch !
Nachdem wir unser Lager aufgeschlagen haben und die Hafengebühr im Briefkasten des Hafenmeisters hinterlegt haben können wir zur Inselerkundung aufbrechen. Im Zentrum der Insel befindet sich das Inseldorf. Hier gibt es einen kleinen Kaufmann und ein tolles Inselcafè. Zu meinem leidwesen hatte das Café heute geschlossen. Dafür konnten wir beim Kaufmann schöne dänische Kekse erstehen. Den Kaufmann haben wir allerdings erst nach dem Inselrundgang besucht. Wir wollten unsere Einkäufe nicht die ganze Zeit mit über die Insel schleppen.
So geht es erst zum Fähranleger, wo sich auch der neue Yachthafen befindet. Von hier aus geht es immer am Ufer entlang zurück zur Kirche von Drejö.
Noch ein Wort zu den Fähren. Diese Fähren laufen fast jede Insel an. Das hat für uns den Vorteil, sollte irgendein Problem auftreten, sei es mit dem Boot, mit dem Wetter oder gar mit der Gesundheit können wir jeder Zeit die Insel samt Boot verlassen. Nach unserem Inselrundgang haben wir wie schon erwähnt einen Stop bei dem Kaufmann eingelegt und noch einige frische Kleinigkeiten besorgt.
Der Tag verabschiedet uns mit einem traumhaften Sonnenuntergang. Solche Sonnenuntergänge kann man nur am Meer erleben. Leider hat ein so schöner Sonnenuntergang den Nachteil, dass er eine Wetteränderung ankündigt.
Den Sonnenuntergang haben wir trotzdem ganz romantisch mit einem Glas Saft in der Hand genossen.
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