Der Messebesuch 2017

Liebe Leser,

Nun ist die Saison 2017 vorbei und es ist mal wieder einiges los gewesen bei uns.

Das Segeljahr 2017 begann schon recht früh bei uns und zwar im Januar 2017. Auf der letzten Oder Haff Tour hatte ich ja beschlossen, dass wir uns einen Gennaker zulegen wollen. Im Gespräch mit meiner Crew kam heraus, dass auch sie sich die neue Herausforderung gut vorstellen könnte.

Im Winter habe ich dann die ersten Fotos vom Grabner Hurricane mit der Gennakertube gesehen. Das fand ich spannend, zumal ich mir schon selbst überlegt habe, wie man eine Tube an den Bugsprit befestigen könnte. So wurde ein Messebesuch auf der Boot Düsseldorf erforderlich.

Unterwegs mit der neuen Gennakertube
Unterwegs mit der neuen Gennakertube

Im Januar ging es dann zur Boot Düsseldorf. Am Grabnerstand wurde ich herzlich von Ewald und Gregor Grabner begrüßt. Grabner hatte auf seinem Stand sowohl den neuen Hurrican und unseren Evo aufgebaut. Hätten nicht beide Boote direkt nebeneinander gelegen wäre mir der Größenunterschied gar nicht so aufgefallen. So aber, war es schon sehr gut zu erkennen um wieviel größer die neuen Rümpfe des Hurricane ausfallen. In erster Linie gilt aber mein Interesse dem neuen Gennakersystem mit Bergetube. Natürlich lautete meine erste Frage an Ewald Grabner ob dieses System auch an den Evo zu montieren sei. Dies wurde von Ewald Grabner bestätigt. Mir gefiel die von Grabner vorgesehene Lösung recht gut und so war die Entscheidung recht schnell getroffen den neuen Gennaker samt Tube zu bestellen. Die Firma Grabner geht sehr offen mit ihren Preisen um und daher war mir klar, was dieser Spaß kostet. Allerdings war und bin ich mir sicher, dass die von Grabner verwendeten Bauteile auch ihr Geld wert sind.

Hier muss jeder für sich selbst entscheiden ob ihnen die Sache das Geld wert ist.

Natürlich kamen wir auch auf die neuen Bugverstrebungen zu sprechen. Wir haben folgendes Problem bei unserem Boot. So wie wir es segeln, drückt der vordere Leebeam massiv in den Rumpf und es entsteht eine Scheuerstelle in diesem Bereich. Zum Schutz des Rumpfes haben wir schon Restabschnitte von der Gummihaut die Grabner in der Verpackung eines Neubootes  mitliefert unter die Beams geklemmt. Das funktioniert recht gut. Allerdings geht dort meines erachtens auch Segelenergie verloren. Jemand der nur gemütlich bei 3 Bauefort segelt wird dieses Problem eher nicht kennen. Die neuen Bugverstrebungen könnten dieses Problem beheben. Weiterhin sollen sie laut Ewald Grabner das Geschwindigkeitspotential erhöhen.MH, diese Aussage lass ich erst mal so stehen. Das Ganze machte für mich einen recht durchdachten Eindruck. Zumal das ganze System nach unten hin abgespannt ist.

Auf meine Frage hin ob es dieses System nur für den Hurricane vorgesehen sei? Sagte mir Ewald, dass wir dies auch beim Evo nachrüsten können.

Nach kurzer Überlegung wurde dann die Kaufoption um die Bugverstrebungen erweitert.

Bei der genauen Betrachtung des neuen Hurricane konnte ich einige Details entdecken welche schon an unserem Evo einzug gehalten haben. Wie z.b. die Talje für das Fockfall oder dem Cunningham. Nicht gefallen am neuen Hurricane hat mir der Rotationsbegrenzer. Er war mir zu mächtig und ich hätte da Angst um meine Vorschoterin die sich an dem Teil doch Verletzen könnte. Aber Grabner ist zugänglich und wird sicher auch hier noch eine elegantere Lösung finden.

Zwei Generationen Happy cat Vision und Evo
Zwei Generationen Happy cat Vision und Evo

Mein ganz persönliches Fazit zum Hurricane ist. Der Sprung vom Evo zum Hurricane ist nicht so gewaltig wie der Sprung vom Happy cat vision zum Happy cat Evo. Aber wie gesagt dies ist mein ganz persönlicher Eindruck.Wenn ich mir heute einen Schlauchkatamaran zulegen würde, wäre es mit Sicherheit ein Happy Cat Hurricane. Aber umsteigen muss ich nicht unbedingt. Zumal sich der Preis für den Hurricane verdächtig an die Festrumpfkatamarane annähert. Da kann der Eine oder Andere schon ins Schwanken geraten. Bei der Bestellung der Bugvertrebungen fragte mich Gregor ob die Firma Grabner mir die Kunsstoffhalterungen annieten solle. Mir erschien diese Frage auf der Messe merkwürdig. Zum Einen ist es doch recht umständlich die Langen Teile des Bootes an welche die Halterungen genietet werden nach Österreich zu senden und zum Anderen habe ich ordentliche Nietzangen. Im Nachgang, weiß ich warum Gregor gefragt hat, aber dazu kommen wir in einem späteren Blogbericht. Nur soviel sei hier an dieser Stelle schon gesagt. Die Nieten welche die Firma Grabner bei den Bugverstrebungen mitliefert sind nicht mit einer herkömmlichen Nietzange zu ziehen. Es wird für diese starken Nieten eine elektrische oder hydraulische Nietzange benötigt. Also bitte vorher prüfen wo es solche Werkzeuge gibt oder wer sie besitzt. Sonst kann einen das Ganze schnell zur Verzweiflung bringen.

In diesem Zusammenhang noch ein Hinweis zu den Bugverstrebungen.Wer das Gepäcktrampolin benutzt muss noch zwei Aussparungen in sein Schönes Trampolin schneiden. Dies habe ich auf der Messe glatt übersehen, da sich diese Aussparungen auf der Unterseite des Gepäcktrampolins befinden. Sie sind erforderlich, damit die unteren Abspannzüge gesetzt werden können. Eigentlich logisch wenn man das Ganze aufbaut. Firma Grabner war so nett und hat auf seiner Internetseite die Maße zur Verfügung gestellt.

Bei dieser Gelegenheit noch einmal zurück zur Tube zum Bergen des Gennakers. Wie schon geschrieben ist die Tube ja nachrüstbar. Aber Achtung, wer schon einen Gennaker besitzt welcher in die Tasche auf dem Gepäcktrampolin gestopft wird, kann die Tube nicht ohne weiteres verwenden. Was ist der Grund??

Das Gennakersegel selbst muss für diese Art der Bergung mit zwei speziellen Schlaufen versehen sein. Da auf diese Schlaufen ein enormer Zug beim Bergen ausgeübt wird müssen diese fachgerecht am Segel angeneht sein. Da der "alte Gennaker" diese Schlaufen nicht besitzt ist somit eine einfache Nachrüstung nich möglich. Also Achtung wer sich mit dem Gedanken trägt sein schon bestehendes Gennakersystem  mit der Tube nach zu rüsten.

Bei den Fachgesprächen mit Ewald Grabner sagte er mir, dass selbst kleinste Veränderungen am Boot immer einen Rattenschwanz nach sich zieht. Dies kann ich bestätigen, da ich auch gerne mein Boot modifiziere. Es will alles immer bis zuletzt durchdacht werden. Ein schönes Beispiel dafür sind ja die Bugverstrebungen und das Gepäcktrampolin.

 

Genau gegenüber vom Grabner Stand konnte man einen weiteren Schlauchsegler bewundern. Es war eine mir  völlig unbekannte Marke aus Finnland. Es wurde der "Vesikissas" ausgestellt. Mittlerweile konnte einige Schlauchsegler diesen Katamaran auf der Plauer Segelwoche testen. Ich selbst habe mir das Boot nur oberflächlich angesehen. Da ich nun einmal Grabner Fan bin habe ich nur kurz bei den anderen Schlauchkatamaranen vorbei geschaut. Revolutionäre Ideen konnte ich nicht ausmachen.

Was mich allerdings zum Nachdenken angeregt hat war ein neues Katamaran Modell der Firma Top cat.

Man hat dort einen 15 Fuß Katamaran herausgebracht mit einer Segelfläche welche leicht über der vom Happy cat liegt. Also genau die Größe von unserem Kat nur eben ein Festrumpfboot. Weiterhin fand ich den Einstiegspreis interessant. 8.500 Euro werden dort aufgerufen. Wenn ich mich nicht irre, bewegt sich der Hurricane ebenfalls in dieser Preisklasse.

Klar sind es zwei völlig unterschiedliche Konzepte, trotzdem fand ich diese Annäherung spannend. Sogar so spannend, dass wir im September 2017 einen Testwochenende mit dem K4X verbracht haben.

Das Ergebnis von diesem Wochenende wird natürlich in einem ausführlichen Blogbericht beschrieben. Für die ungeduldigen, habe ich im Schlauchseglerforum unter dem "Trööt Happy cat Evo" schon einen kuzen Bericht geschrieben.

Soweit zu meinem Messebesuch auf der Boot 2017, klar war ich auch noch bei den ganz großen Seglern. Aber auch hier geht der Trend zurück. Die junge Generation will sich nicht mehr an ein Boot und an ein Revier binden. Sie chartern viel lieber ihre Yachten. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass eher kleinere Boote wie z.b. unsere Schlauchis ein hohes Eignerpotential haben. Das erste Opfer dieser Entwicklung wird wohl die Boot in Hamburg sein. Eine Messe mit Tradition. Aber es kommen immer weniger Aussteller und eben auch Besucher zur Messe Hamburg.

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Kommentare: 3
  • #1

    Guido (Samstag, 21 Oktober 2017 16:18)

    Gruß aus Halle, habe dich und deinen Freund beim paddeln kurz getroffen. Den Sommer habe ich auch nicht gesehen aber super schönen Wind in Plön angetroffen. teilweise so stark das ich mir eine weitere Person an Bord geholt habe.Ich glaube sie hatten ein breites Grinsen im Gesicht.Vorher hatte ich den Vision jetzt den EVO seit diesem Sommer, es sind Welten dazwischen. Ich war bei der Plauer Segelwoche wo ich den Hurrikan in Aktion gesehen habe.So viel schneller ist er gar nicht und es kommt auch auf den Segler an.Ohne richtige Ruderfeststellung und mit Gennacker in besagten Schlauch geht nicht so wie man sich das vorstellt. Wenn man viel alleine segelt kann ich keinem das höhere Gewicht und die höheren Schwimmer die man im Falle einer Kenterung erklimmen muß empfehlen. Schon eher überzeugt hat mich der Gennacker an einem zweiten Fockfall wo ich aber den Bugspriet verlängern würde sowie die Gennackerform.Für mich halte ich den Evolution für den besseren. Gruß Guido

  • #2

    Guido (Samstag, 21 Oktober 2017 17:39)

    Beim Gennacker meine ich mit Fockrolle zum ein und ausrollen

  • #3

    Carsten sagt (Samstag, 21 Oktober 2017 19:20)

    Hallo Guido,
    schön von Dir zu hören. Sorry, dass wir bei unserem Treffen auf dem See keine Zeit hatten. Der Gennaker zog uns einfach davon. Glückwunsch zu Deinem neuen Evo. Nächstes Jahr versuche ich wenigstens am Wochenende zur Plauer Segelwoche zu kommen. Mal sehen wie der Dienstplan aussieht. Mit dem Gennakersystem bin ich bei Dir. Alleine ist der Leinensalat nicht zu händeln. Wenn wir Gennaker segeln dann immer zu zweit. Auch mit dem Rollgennaker bin ich bei Dir. Ich nehme jetzt mal etwas vorweg, wir rüsten auf einen Rollgennaker um. Haben dieses System auf dem Top cat K4x schätzen gelernt. Dazu gibt es wohl im Januar oder Februar einen Blogbericht.

    Gruß Carsten