Hallo liebe Leser, nun ist es wieder soweit, der Evo befindet sich im Winterlager und bekommt seine wohl verdiente Wellness-Kur. Rümpfe pflegen und Aluprofile pflegen. Einige Leinen müssen nach gut 6 Jahren Dauerpower auch ausgetauscht werden. Aber dies sind Kleinigkeiten im Vergleich zu unserem letzten Winter.
Jetzt ist es auch an der Zeit unseren kleinen Segelblog wieder zu pflegen.
Dieser Segelsommer war ja der Hammer, ich hoffe, dass viele Leser dieses super Wetter ausgiebig mit ihren Schlauchis nutzen konnten. Wir starten die Saison recht früh und zwar am 27.04.2018. Es ist ein wunderschöner Tag aber auch noch recht frisch. Die Bäume an unserem See sind mit der Blätterbildung auch noch recht zurückhaltend. Da wir stark vom letzten Regensommer 2017 geprägt sind, möchten wir diesen schönen Tag nutzen. Ich weiß zu diesem Bericht habt ihr, liebe Leser, schon ein Video im Blog, aber wir wollten unsere Erlebnisse noch etwas ausführlicher beschreiben. Das Video war für Die- jenigen gedacht, welche sich eventuell mit ähnlichen Gedanken tragen wie wir, und dies diesen Sommer noch umsetzen wollen.
Aus dem logbuch:
Wind : 2-3 Beaufort Tendenz gegen 0
Max. geschw. 10 km/h
Lufttemperatur ca. 14° C
Wassertemperatur ca. 8° C
Okay dies ist heute nicht gerade der Wind, um in einen Geschwindigkeitsrausch zu kommen, aber der Wind ist ideal um unsere Umbauten zu testen. Wir sind beide ganz heiß darauf zu erproben, ob unsere vielen Gedanken, die wir uns im Vorfeld gemacht haben, nun auch so funktionieren. Da der Gennaker ein Leichtwindsegel ist passt die heutige Windstärke perfekt.
Es sind noch nicht mal alle Catamarane auf dem Platz und wir machen unseren Evo schon segelklar. Wie auch schon bei dem alten Gennakersystem findet ein erster Probelauf an Land statt. Es ist durch das Rollensystem zwar eine Leine weniger zu handhaben, man kann aber trotzdem noch die Schoten des Gennakers falsch führen, so dass er sich nicht ein oder ausrollen lässt. Das ist ja so eine Spezialität von mir die Schoten vom Gennaker falsch zu führen.
Links ist noch einmal der Gennaker im aufgerolltem Zustand zu sehen. Nachdem an Land alles zu unserer Zufriedenheit funktioniert, können wir uns in unsere Trockenanzüge schmeißen. Am Wasser laufen die Startvorbereitungen wie üblich ab. Ich hole mir kalte Füße und halte den Evo in den Wind. Gabi ist auf dem Trampolin und bereitet dort alles vor . Dies sind im einzelnen: den Cunningham durchsetzen, das Mittelschwert lösen und fallen lassen. Das Mittelschwert können wir noch nicht ganz durchsetzen, da wir noch nicht genügend Wassertiefe haben. Das Ruder lösen und die Großschot einschäkeln. Dabei muss Gabi beachten, dass die Großschot nicht verdreht ist. Nachdem Gabi alles auf dem Trampolin erledigt hat, bekomme ich von ihr das Okay und kann unserem Evo einen Schubs in den Wind geben. Ich hechte etwas weniger elegant auf das Trampolin während Gabi uns in tieferes Wasser steuert. Jetzt kann ich als erstes das Ruderblatt ganz senkrecht setzen, dies vermindert enorm den Ruderdruck. Als nächstes wird das Mittelschwert durchgesetzt. Hierzu muss Gabi leicht in den Wind schießen, damit ich nicht zuviel seitlichen Druck auf dem Mittelschwert habe. Als letztes wird die Fock ausgerollt und wir nehmen nochmals Fahrt auf.
Wir kreuzen gegen den Wind auf um in eine Günstige Position zum Gennakersegeln zu kommen. Nachdem diese Position erreicht ist geht es los. Gabi rollt den Gennaker ab und setzt die Gennakerschot durch. Das geht schon wunderbar. Wir gleiten mit einem leichten Wind dahin. Jetzt wollen wir den Gennaker bergen. Gabi bringt sich als Vorschoterin in Position. Dabei fällt auf, dass ich dabei hinten etwas wenig Platz habe und fast über Bord geschubst werde. Aber erst einmal heißt es den Gennaker aufrollen. Das geht aber nicht ganz reibungslos. So haben wir zwei kleinere Probleme. Zum Einen
meinen Platzbedarf und zum Anderen das perfekte Aufrollen. Letzteres ist schnell geklärt , das Gennakerfall muss etwas straffer durchgesetzt werden, dann ist alles gut. Um mir etwas mehr Raum zu verschaffen überlegen wir die Ratschenblöcke nicht an den Augen für die Wanten wie von Grabner vorgesehen anzubringen sondern vorne am ersten Beam da wo der Mast drauf steht. So kommt der Holepunkt für den Vorschoter etwas nach vorne . Für das Führen des Gennakersegels selbst spielt dies keine Rolle, da für diese Aktion die Rollen am hinteren Beam sitzen.
Unser Gennaker kann fast wie eine große Genua gefahren werden. Das ist bei leichtem Wind sehr angenehm. Wir fahren diverse Manöver und rollen unseren Gennaker immer wieder aus und ein, auch in wechselnden Positionen. Soll heißen mal ist Gabi Steuerfrau und ich Vorschoter oder umgekehrt. Wir können für uns das Fazit zu diesem Umbau ziehen und sagen jo, das ist es!
Gleiches gilt für unseren Traveler. Sicherlich muss man sich daran gewöhnen die Pinne hinter der Großschot bei einer Wende oder Halse zu führen, aber das ist im Grunde eine Kleinigkeit. Für Gabi war wichtig, das die Klemme zum Festsetzen der Großschot nicht so hoch sitzt und dies haben wir mit diesem System super erreicht. Der Schlitten gleitet, ganz leicht auf der Schiene hin und her. So soll es sein. In dem Video sind diese Einzelheiten ja ganz gut zu erkennen.
Kommentar schreiben