Wie im letzten Artikel geschrieben , ist die Fock repariert und wir sind startklar. Heute ist es endlich mal wieder soweit.Es ist Catamaranwind angesagt. 4 bis 5 Windstärken , so mögen wir es. Also nix wie rein in die Segelklamotten und den Evo startklar gemacht. Heute verzichten wir auf den Genaker, für dieses Segel haben wir heute zu viel Wind. Nachdem wir alles klar haben, kann der Segelspaß beginnen. Gabi bringt uns wie immer raus auf den See, Dann tauschen wir die Plätze und Gabi bereitet sich auf das Trapezsegeln vor. Sie gibt mir das Zeichen alles ist klar. Ich gehe jetzt so an den Wind das wir ordentlich Druck im Segel bekommen. Der Evo schießt wie gewohnt davon und Gabi schwingt sich raus auf die Kuve. Ah, das ist Catamaransegeln vom feinsten. Es läuft endlich so wie wir es mögen. Mein Ruderblatt macht auch in etwa das was es soll, wobei ich das Gefühl habe, dass das neue Band welches das Ruderblatt senkrecht hält schon wieder minimal durch die Klemme gerutscht ist. Aber egal noch geht es und wir zischen dahin.
Schlagartik knallt es ordentlich und das Schwert und die Ruderanlage haben ausgelöst. Wir sind noch recht weit draußen auf dem See und trotzdem haben wir scheinbar mit voll Speed einen Stein getroffen. Das ist hier auf unserem See wirklich ein Problem. Mitten auf dem See ragen plötzlich Steine bis kurz unter die Wasseroberfläche. Einige sind gekennzeichnet aber bei weitem nicht Alle. Wir wissen auch wo diese Steine in etwa liegen und trotzdem trifft man diese mit schöner Regelmäßigkeit. Daher sind wir sehr dankbar für die Grabnerkonstruktion, dass sowohl das Schwert wie auch die Ruderanlage austmatisch hochklappen können. Also Fahrt aus dem Cat nehmen. Gabi hat wie immer schnell reagiert und ist auf dem Trampolin eingeflogen. Ich drehe den Cat in den Wind, so das Gabi vorne das Schwert wieder durchsetzen kann und ich im Anschluss, das Ruderblatt wieder senkrecht stelle. Ich gehe wieder an den Wind und schon geht der wilde Ritt über das Wasser weiter. Sauber eine Wende eingeleitet und wir nehmen Kurs auf das gegenüberliegende Ufer. Diesem Ufer ist noch eine Art Süßwasserriff vorgelagert. Dieses Riff ist auch gut markiert. Wir preschen also auf dieses Riff zu. Plötzlich gibt es wieder einen lauten Knall. Ein Stein kann es hier nicht sein. Ich merke, dass ich nicht mehr steuern kann. Gabi ist noch draußen im Trapez. Ich rufe ihr zu:" Ich kann nicht mehr steuern Du musst reinkommen. " Bei Gabi sehe ich die Fragezeichen im Gesicht. " Komm rein ich muss das Segel öffnen, ich kann nicht mehr steuern"!! Gabi schwingt sich auf das Trampolin. "Was ist den dein Problem" Frag sie mich." Diese Frage kann ich Dir noch nicht beantworten" gebe ich zurück. Ich öffne schnell die Großschot und Gabi setzt die Fock back. So nun haben wir Ruhe im Cat. Wir treiben zwar jetzt mit dem Wind, haben aber genügend Freiraum, da der Wind quer zum Riff bläst.
Ich schaue mir das Ruder an. Es ist unten aus der Halterung gesprungen. Ich versuche vergeblich das Ruderblatt wieder einzuhängen. Da bewegt sich nichts. Puh, nun haben wir ein wirkliches Problem. Ein Catamaran ohne Ruderanlage ist ziemlich blöd. Aber wie immer im Leben heißt es Ruhe bewahren und kurz überlegen. Ruderanlage ist nicht mehr zu gebrauchen, aber wir haben noch unser Paddel und dieses setze ich jetzt als Notruder ein. Gabi turnt nach vorne auf das vordere Gepäcktrampolin ind zottelt das Paddel aus seiner Tasche. Wir haben das Paddel vorne beim Rundbeam mit eingeschoben. Ich verkleinere das Großsegel insoweit, als das ich den Großschothaken in das Loch ganz vorne einhänge. Wir haben immer noch das Riff vor unserem Bug. Ich bespreche mit Gabi meinen Plan. "Wir müssen halsen, da der Freiraum zum Riff jetzt zu gering ist. Das kann bei dem Wind und der Welle heikel werden. Wir müssen uns in der Mitte vom Cat auf dem Trampolin positionieren." Gabi ist einverstanden. Ich gebe zu ,dass sie sich in dieser Situation auf mein Können verlässt. Gabi holt die Fock rüber ich fahre die Großschot ziemlich auf und wir nehmen Fahrt auf. Sobald ich genügend Druck auf meinem Paddel habe leite ich die Halse ein. Es klappt, der Evo dreht ein und wir kommen gut durch die Halse. Jetzt nehmen wir mal wieder humpelnd Kur auf unseren Strand. Das ist wirklich nicht unser Segeljahr. Auf jeden Fall kann ich sagen, das unser Notruder perfekt funktiniert. Am Strand angekommen, heißt es den Schaden begutachten.
Das Ruderblatt ist unten vollkommen aus seiner Halterung gesprungen. Der obere Stift steckt zwar noch in seiner Führung, ist aber vollkommen verbogen. Das Kunsstoffteil am Ruderblatt ist gebrochen. Da müssen wirklich unheimliche Kräfte auf das Ruderblatt gewirkt haben. Im nebenstehenden Bild kann man zei Dinge erkennen. Die Platte welche ich in der hand halte ist die ursprüngliche Platte von der orginal Ruderanlage. Diese Platte ist recht verbogen. Dies allein zeugt schon von unheimlichen Kräften. Die angebaute Platte ist von der neuen Ruderanlage vom Hurrikan. Diese Platte ist gut 1 mm stärker konstruiert. Dies kommt uns natürlich entgegen. Aber zurück zum Ausgangspunkt. Der Schaden ist so groß, dass die Ruderanlage erstezt werden muss. Also wieder nichts mit segeln in der nächsten Zeit. Was ist da blos los. Montag habe ich gleich mit der Firma Grabner kontakt aufgenommen. Dies ist jetzt die Gelegenheit meine Ursprungsidee umzusetzen, die Ruderanlage vom Hurrikan auf den Evo zu setzen. Da ich ja schon wusste, das dies technisch machbar ist, habe ich die neue Ruderanlage bestellt.
Wir hatten Glück und Grabner hat sofort eine Ruderanlage liefern können. Wie immer bei Grabner kam diese sauber verpackt bei uns an. Jetzt hieß es auf das nächste Wochenende warten um die neue Ruderanlage zu installieren. Dies ging recht unproblematisch. Allerdings hatte ich etwas nicht bedacht. Wie sagte Ewald Grabner auf einer Messe mal zu mir. "Jede kleine Änderung zieht eine andere Änderung nach sich". So auch bei uns. Dies Wochenende war mal wieder wenig Wind aber ich wollte die neue Ruderanlage testen. Zumal wir an Land etwas Probleme hatten den neuen Klappmechanismuss zu verstehen.
Also alles vorbereitet wie immer und ab auf das Wasser. Huch was ist das denn ich kann die Pinne nicht ordentlich bewegen, weil meine Großschot im Weg ist. Ah, da haben wir es, meine Modifikation macht uns jetzt Probleme. Wenn einer den Orginalzustand bei seinem Evo hat, kann er ohne Probleme die Ruderanlage vom Hurrikane einsetzen. Wir müssen noch die Pinne kürzen, da unsere Großschot tiefer läuft und nicht in dem Grabnerdreieck mündet. Im nebenstehenden Bild kann man unsere Großschotkonstruktion gut erkennen. Also wieder schnell an Land, zumal sich auch noch eine starke Regenfront aus Westen ankündigt. Somit ist es dieses Wochenende auch nicht möglich zu segeln. Aber wir bleiben am Ball. Nun muss ich erst einmal die Pinne kürzen.
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Gerd Wilhelm (Mittwoch, 14 August 2024 13:42)
Hallo,
kann das sein das wir (Topcat K 3 Nr. 187) uns am 25. 6. 24 auf dem Achterwasser bei Lassan begegnet sind? Wir haben gerade die Zufahrt zum Strand gesucht für unsere Mittagspause.
Als wir dann gegessen hatten haben wir den Schlauchkat dann nirgendwo entdecken können.
viele Grüße Gerd
Carsten (Freitag, 16 August 2024 11:51)
Hallo Gerd,
leider waren wir es nicht wir waren 2023 in Lassan. Aber sehr nett das Du an uns gedacht hast und das Du Dir unseren kleinen Blog angeschaut hast. Darüber freuen wir uns sehr. Es gibt auch in der nächsten Zeit einen neuen Bericht von unseren Abenteuern.
Liebe Grüße Carsten